Einer der Besten : Freibäcker Arnd Erbel aus Daxbach

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Klein aber Fein.

 

Wann immer ich in der Nähe von Höchstadt an der Aisch bin muß ich bei einer der besten Bäckereien in Deutschland vorbeischauen.
Meist verbinde ich das mit  einem Mehleinkauf in der Litzmühle die nur wenige Kilometer auseinanderliegen.

 

Es ist die Bäckerei  Arnd Erbel  im fränkischen  Daxbach

 

Von der Litzmühle kommend gings direkt die wenigen Kilometer weiter nach Daxbach.
Das Navi war noch einngeschalten  und lotste uns schnurstraks zur Backstube statt zum Laden .
Ein Grund  dem Meister guten Tag zu sagen falls er am spätenVormittag noch in der Werkstatt ist.
Zu gerne würde ich ihn kennenlernen,  den selbsternannten „Freibäcker“ der sich daneben der  fränkischen Mundart verschrieben hat.
Er der sowohl erstklassige Wiener Konditorei von seiner Tätiglkeit im  Oberlaa , kennt aber auch Patisserie  auf  Spitzenniveau von der „Bühler Höhe“ kennt.
Das waren  wichtige Stationen  des Bäckersohnes in der x ten Generation, ehe er wieder nach Daxbach zurückkehrte.

Und während  man mir den Weg zum Laden erklären möchte, sehe ich vor dem Backstubeneingang  zwei Mühlsteine liegen.
Und  als  ich einen Blick darauf werfe, steht er in der Türe , der Meister,  einer der besten Bäcker im Land.
Mit karierter Bäckerhose und dem obligatorischen weißen TShirt  bgegrüßt mich der Meister freundlich.
Gleich  springt der Funke über von Franke zu Franke und Arnd Erbel ist ein gesprächiger Mensch , der seine Botschaft auch gerne unter die Leute bringen möchte.

Und wenn man auf einer Wellenlänge liegt, dann  findet man schnell zu einer Unterhaltung.
Und  Meister Erbel hat seine Philosophie gefunden , seinen Weg.
Es ist eine umfassender Weg der bereits beim Getreide anfängt , denn Erbel  läßt Getreide an bauen ,  natürlich Bio, was anderes kennt er nicht, von befreundeten Bauern  und alte Sorten  und ganz gerne Dinkel. Den Urweizen wie man auch gern sagt. Und schnell erklärt mir Erbel, daß er sozusagen den Getreideacker ganzjährig mit im Auge hat.
Wird es geerntet,  läßt er das Getreide von der „Litzmühle“  reinigen und zur Mahlung vorbereiten. Aber mahlen tut er es dann selbst.

Und schon zeigt er auf die beiden Mühlsteine die jüngst ausgetauscht wurden.
Erbel will vollwertiges Mehl  und seine  Art der Mahlung hat daher auch keine Typisierung wie es nur die Mahlvorgänge in einer großen Mühle ermöglichen.
Das ist sein Credo  er kennt den Acker, kennt den Bauern oder ist gar mit ihnen befreundet.
Die bauen nur beste Bio  Sorten an und keinen Monsanto Sch.
Und  während sein Mehl zur  Neige geht sieht er draußen sozusagen vor der Haustüre das neue Korn heranwachsen.

Und wie sagte  Arnd Erbel zu mir:  weißt,  der neue Jahrgang Mehl, das ist für mich wie ein Federweißer bei euch in Weinfranken ,  man weiß nie wie er wird, der neue Wein.
So ergehe es ihm immer wenn ein neuer Jahrgang Mehl ansteht. Das  sei sehr, sehr  spannend,  sich wieder neu darauf einzustellen.
Solche Sorgen solche Gedanken haben viele seiner Kollegen nicht. Sie bekommen Siloweise  Fertigmischungen angeliefert die  per Labor  und  mit unzähligen Zusätzen von Chemie versehen ein stets gleiches Ergebnis  erbringen. Das hat dann nichts mehr mit Backkunst zu tun, sondern ist Industriezeugs.  Und das wird zum Grab  vieler Bäcker werden, denn dann kann der Kunde gleich zum Discounter…

Und wie freut  sich  der Meister, daß  ich von Würzburg kommend immer wieder bei ihm einkaufe.  Es ist ein Kompliment in seinen Augen, wie ich erkennen darf. Streicheleinheiten für einen Bäcker alten Schlages der Tag für Tag mit größten Liebe und Hingabe  bestes Backwerk herstellt, für uns herstellt. So, von Würzburg, kommt ihr daher gfahrn. Und als er auch noch hört daß ich einen Foodblog betreibe ist er schnell in der Backstube, holt  2 große 6 Pfund Laiber  heraus um ein ansprechendes Foto mit ihm zu machen.

 

 

Gott sei  Dank aber haben wir noch Bäcker wie Arnd Erbel  in Daxbach.                           Siehe auch: http://www.welt.de/print/wams/article106163370/Der-Freibaecker.html

http://www.erbelbrot.de/mundart.php

und auf gehts zu seinem Ladengeschäft:

 

Kaum betreten wir den Laden  erfüllt uns ein wunderbaren Backwarenduft.
Fachpersonal und keine  400 Euro Teilzeitkräfte, die gefrorenes Industriezeug  in Backautmaten schieben.  Und nie riecht es  appetitlich gut dieses  Industriezeugs.

Wie wohltuend dann hier  und wenn einem eine Verkäuferin sagen  kann, was drin ist , aus was es gemacht ist, und und und

Doch unser Augenmerk gilt den Regalen mit den Backwaren:


Das Auge kann sich nicht satt sehen.Und als wir dann dran waren, konnten wir uns gar nicht entscheiden mein Schwesterherz und ich. Alles eigentlich alles möchte man sich mitnehmen. Die Augen signalisieren einem und im Kopf gehts :
nimm das , und das da nimm auch . Und das noch und das!
Wir strahlen uns an  ob der Vielfalt und unserer glänzenden Augen. Andere mögen vielleicht denken : was ist mit denen?  Wo kommen die er ? Ausgehungert?

Sicher, ausgehungert.

Das trifft es. Denn wir kennen noch die Zeiten als es in Bäckereien nicht  dieses Einheitsgebäck mit Einheitsgeschmack gab.
Daher freuen wir uns im Laden von Bäcker Erbel so wohl.

Gut daß ich eine große Transportbox dabei hatte, denn schnell waren 2 riesig große Tüten


mit besten Backwaren gefüllt.
Und alles verpackt in Tüten mit fränkischer Mundart:

Und was alles in den Tüten  war ,  erfahrt ihr im 2. Teil

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2 Antworten zu Einer der Besten : Freibäcker Arnd Erbel aus Daxbach

  1. anja zimtschnegge schreibt:

    Vielen Dank für den informativen Bericht . Auch ich kenne eine Bäckerei mit solch gutem Brot (Bäckerei Gmelch-ehemals Mößl in Pfeifferhütte), kaufe jede Woche – es ist dann oft noch etwas warm,wenn ich die erste Scheibe mit Butter und Salz essen kann. Ein Genuss !

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    • derbayerx schreibt:

      Ja, Anja, es ist so schade anzusehen wie so vieles vor die Hunde geht….
      Früher gabs in jedem Dorf , einen Metzger, einen Bäcker, ein Wirtshaus aus , vorbei…..
      wollen wir das wirklich?
      Ich staune oft über die Gleichgültigkeit der Masse.
      Es geht soviel binnen einer Generation kaputt, schlimm

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