Ein Traum in Zitrone: „Tarte au citron meringuée „

Es geschehen noch Zeiten und Wunder!

Jahrzehnte lang habe ich mich vor dem Kuchenbacken gedrückt wo immer es ging. Auch von meinen Frauen war keine ein Talent darin. Gut daß ich im Betrieb immer reichlich Kuchen und Torten hatte.

Ja zeitweilig eine eigene Konditorei im Hause hatte, mit Konditormeister, zwei Gesellen und x Frauen zu Hilfsarbeiten: Obst putzen, sauber machen usw. Ich erinnere mich noch ganz genau, als mir der Mästro des Süßen eine mehrseitge Liste mit Zutaten die er zur Eröffnung braucht überreichte.

Tagelang war ich in den Konditoreibedarfshändlern unterwegs und ettliches mußte eigens bestellt werden. Dann war ich ewig morgendlich zum Großmarkt unterwegs , denn es durfte nur allererste Wahl für den Mästro sein. Bei normal angelieferter Ware wurde er ungenießbar und mäkelte nur herum.

Er war ein ganz hervorragender Konditormeister der alten Schule und zuvor Backstubenleiter der renomiertesten Konditorei der Stadt.                                                               Und durch Besitzerwechsel  kam ich zu einer solchen Kapazität am Konditorhimmel.

Ich bewunderte ihn: wann immer ich mich in der Konditorei blicken ließ
konnte ich zu sehen wie er irgendwelche  Zutaten wog. Dauernd zu stand er an der Waage , da paar Gramm  , da den Messbescher für Flüßigkeiten.                                                                                   Ja selbst heute sehe ich den Mann gedanklich vor seiner Waage stehen.

Anders war das ein Stockwerk höher, da waren 12 Köche und x Lehrlinge am hantieren,Waage ? Waage braucht man alle heilige Zeit mal. So bekam diese Konditorei und der Mästro in meinen Augen so einen Touch von Alchemistenküche. .   Nie hatte ich auch nur einen Bezug zum backen gefunden. Teufelsküche  schon auf der Hotelfachschule und in der dortigen Bäckerei, Konditorei und Patisserie für mich.  Und zu gerne habe ich mich einem Mitkomilitonen untergeordnet, der schon damals einer der deutschlandbesten Konditoren und Pralineure war ( u. a. Backstubenleiter bei Reber).

Also, das Backen war mir schlichtweg ein Graus.

Das nur, damit ihr meine eigene Verwunderung versteht.
Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich soviele Kuchen gebacken wie die letzten Wochen, keine Ahnung was in mich gefahren ist.
Mein anstehender Geburtstag vielleicht ?

Schon Tage lang recherchiere ich nach etwas ganz besonderem, das ich hier und da, meist jedoch nur in Frankreich bekam :

Tarte au citron
oder
Tarte au citron meringuée

Hier bekam ich das noch nie.
Aber die enorme Fruchtigkeit blieb immer im Gedächtnis haften und es gelüstete mich einfach darnach.
Vor einigen Tagen gab mir eine Bekannte den entscheidenden Tip.
Sie verriet mir : Bernd da mußt du unbedingt  das Rezept von Aurelia Bastian nehmen:
http://www.franzoesischkochen.de/tarte-au-citron-meringuee-zitronen-tarte-mit-baiser/
Sie ist die allerbeste in dieser Beziehung. Also gut.                                                                                  Ich sah mir das Rezept an, und gestern war es dann soweit, ich der ich nie was vom Backen hielt, machte mich daran.

Zuerst  wurde der Teig nach den Mengenangaben der Aurelia Bastian gemacht. Dieser dann in einer Form mit leichtem Rand ausgelegt. Dann kam das nächste Malheur, der Teig soll ohne Füllung erst mal alleine vorgebacken werden. Dazu nimmt man normalerweise, Erbsen, Linsen, Kichererbsen oder so was. Solche Mengen hatte ich nicht um einen Kuchen damit zu füllen. Aber dann fielen mir 2 Beutelchen polierte  Deko-Steinchen ins Auge, aha die nehme ich !

Also ab mit dem Teig in den Ofen. Wunderbar, zeigte mir jeder Blick in den Ofen. Und am Ende? Kurz unaufmerksam und er wurde mir etwas zu fest, man siehts auch etwas an der Farbe oben.

Dann brauchte ich ja die Crème de citron lemon curd (Zitronencreme : Lemon Curd) die hatte ich während der Teig im Ofen war gefertigt.
Schaut euch dazu das Rezept von Aurelia an:
http://url9.de/NYP


„Kinners, ein Genuß“

Aufpassen daß keine Schleckermäulchen in der Nähe sind sonst wirds nix mit der Zitronen Tarte !

Und einmal Alchimistenküche dann richtig !
Ich machte aus 3 Eiweißen auch noch einen Eischnee bzw Baiser, hört sich natürlich viel schöner und aufregender an, wenn man auf französisch  Meringuée Masse sagt.

Also: als der Boden ausgekühlt war kam die „Crème de citron lemon curd“, kurz gesagt die Lemon Curd,  hinein. Und da wieder oben auf soll ja die Meringuée Masse dekorativ gespritzt werden.

Nur  Tüllen, Spritztüllen?
Herrjeh wo hab ich die nur?

Ich behalf mir also mit einem alten Trick der Eischnee kam in einen Gefrierbeutel, eine Ecke abgeschnitten und schon war aus dem Gefrierbeutel eine Spritzbeutel geworden.
Gut mit Tülle hätte das exclusiver und hübscher ausgesehen.
Also kam die Tarte nochmals in den Ofen zum Überbacken der Meringuée Masse.

Jetzt wurde aber extrem aufgepaßt , ich wollte ja alles gut zu Ende bringen.

Und so sah meine Tarte au citron meringuée  dann aus, als sie aus dem Ofen kam:


Im Anschnitt dann so :

Und geschmeckt hat sie   „SAGENHAFT“  mehr gibts dazu nicht zu sagen.
Suchtgefahr , absolute Suchtgefahr  die müßt ihr unbedingt nachmachen.

Und Kathrin was sagst ?

Stop!   Ich habe sogar einen 2 Kuchen gebacken, aber mir fehlt die Zeit ihn jetzt noch hinzuzufügen. Das gibts das naächste mal.

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Eine Antwort zu Ein Traum in Zitrone: „Tarte au citron meringuée „

  1. Kathrin Holas schreibt:

    Bernd, da frisst mich sprichwörtlich fast der Neid …..

    Schaut einfach traumhaft aus dein Zitronentraum!

    Haha, ich musste richtig schmunzeln wie ich gelesen hab, dass du zum Blindbacken polierte Decosteinchen verwendet hast – toll!

    Hat dich jetzt die Backleidenschaft gepackt? Gleich 2 Torten auf einmal – bin schon gespannt, was du uns als nächstes für eine Torte präsentierst…

    Liebe Grüsse,

    Kathrin

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