Wirsching ist eigentlich ein Gemüse, das langsam in der Gastronomie verschwindet. Es ist „zu gewöhnlich“ ,kein Staat damit zu machen, und niemand hinter dem Ofen vorzulocken, gerade unter den jungen Leuten.
Dabei weiß ich ganz genau, daß es ansprechend und neu interpretiert durchaus auch junge Leute wie meine Töchter Lena und Katharina ansprechen würde.
Eigentlich wünsche ich , daß Wirsing den ersten Frost gehabt haben muß, um ordentlich zu schmecken, den hatte der den ich heute hatte nicht. Meiner kam aus einem Dorf aus der Nachbarschaft, dort wo ich meinen Bauernladen habe, der noch dazu „Bauers Hoffladen „ lautet. http://www.unterpleichfeld.de/wordpress/?page_id=186
Unterpleichfeld ist ein richtiggehender „Krautort“ , in dem überwiegend Weißkraut, Rotkohl, Wirsing und alles mögliche an Obst und Gemüse angebaut wird. Kein Wunder daß hier die Kohlarten noch relativ viel auf den Tisch kommen.
Mich lachte das frische wunderschöne grün , das der Wirsing hat an.
Und so gelüstete mir nach einem Wirsinggemüse. Vielfach wird es ja gehackt und gedünstet, weil vielen das Blanchieren das Mahlen durch den Wolf zuviel Aktion ist, oder manche auch gar keinen Fleischwolf mehr im Hause haben.
Jetzt erst mal:
kleine Pause !
Also wurde er erst mal abgespült, dann die äußeren unschönen oder zu harten Blätter außen weggenommen ( um diese Jahreszeit ist das noch nicht ganz so).
Dann vierteln, während ein Topf mit Salzwasser kocht. ( Wegen der Farberhaltung ist die reichhaltige Salzzugabe wichtig! Ich gebe gerne noch eine TL Spitze Natron dazu dadas erhält die Farbe gut) Denn ansonsten verliert Wirsing gerne die wunderschöne Farbe.
Nachdem er geviertel so 10-12 Minuten blanchiert wurde, ließ ich ihn durch den vorbereiteten Fleichwolf. In eine Topf schwenkte ich eine halbe Zwiebel in Butterschmalz glasig, einen guten EL Mehl zur späteren Bindung dazu und zuguterletzt den gemahlenen Wirsing zugeben. Und ein wenig köcheln lassen.
Es braucht allenfalls etwas Salz und Pfeffer, wer mag, einen Hauch Muskat vielleicht noch. Und ein Löffel Butter gibt ihm etwas Milde, je nach Wunsch.
Und wer einen Rahm -Wirsing möchte gibt etwas Sahne dazu !
Und ein paar Kartöffelchen waren auch schnell zubereitet. Manchmal kann ich mich nicht entscheiden und in meinem Blog wird ja auch immer etwas besonders erwartet, also, kein Problem .
Ich hatte mir etwas ausgedacht : Senfkartoffeln , wie ?
Ja man kann sie in verschiedenen Arten von gemahlenem Senf schwenken,
oder aber auch in Senfkörnern, dazu hatte ich schwarzen Senf und einen würzigen gelben Senf . Leicht im Mörser angequetscht und die zuvor gekochten Kartoffeln darin gewendet : wunderbar ! Senf zur Wurst ist ja O.K. aber warum nicht mal anders und den Senf auf der Beilage .
Dann hatte ich noch Kartoffelplätzchen mit Kräutern gemacht und in etwas Butter angeschwenkt, was anderes eben.
Und zuguterletzt einige Senf-Kartoffelbällchen ebenfalls mit gemörserter Senfsaat.
Es passt einiges recht gut zum Wirsingemüse, ich hatte wunderbare würzige schlesische Wurst dazu, ein zweierlei sogar !
Ach und jetzt habt ihr Appetit ?
Bitteschön, sucht euch was aus:
Hier mit einem Kartoffel-Kräutertaler
Wirsinggemüse mit zweierlei Räucherwurst
Hier mit schwarz -gelben Senf-Kartoffelbällchen
Schlesische Wurst mit Wirsing und Senf – Würfelkartöffelchen
Jetzt euch allen einen guten Appetit beim nachkochen!
Habe mir die mit Wirsinggemüse mit zweierlei Räucherwurst ausgesucht
und jetzt verdammt viel Appetit darauf *lach……
dich sollte man einfach um diese Zeit nicht besuchen im Blog, lieber Bernd *zwinker
Ich mag Wirsing und ich habe noch heute den Geschmack im Mund, wie toll er bei meiner Oma geschmeckt hat.
Danke für diese schönen Erinnerungen und ich warte mal, wie beim Rosenkohl den ersten Frost ab
und dann gibt’s bei mir Wirsching !
Liebe Grüsse ins Wochenende
Uschi
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Schon mal Wirsing und Fisch ausprobiert?
http://kochzivilisten.wordpress.com/2013/02/08/wels-wirsing-terrine/
;-))
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